Berlin (kobinet) Als im Frühjahr der weitgehende coronabedingte Lockdown begann, hat wohl kaum jemand damit gerechnet, wie sich das Corona-Virus auch in Deutschland ausbreitet. Mitten in der zweiten Infektions-Welle hat heute das Robert-Koch-Institut die traurige Bilanz vermeldet, dass sich mittlerweile über eine Million Menschen in Deutschland mit dem Corona-Virus infiziert haben. Auch die Zahl von 426 Menschen, die gestern an den Folgen der Corona-Infektion gestorben sind, ist erschreckend, wie kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul in seinem Kommentar berichtet.
Kommentar von kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul
Normalerweise ruft die Zahl von einer Million positive Assoziationen hervor und so mancher denkt dabei an einen Lotto-Gewinn, mit dem man zum Millionär wird. Die Zahl von 1.006.394, die das Robert-Koch-Institut heute vermelden musste, erschreckt demgegenüber. Denn so viele Menschen sind bisher nachweislich mit dem Corona-Virus infiziert worden. Über eine Million Menschen mussten also bereits darum bangen, dass das Virus bei ihnen Schäden hinterlässt, bzw. zu einem Krankenhausaufenthalt oder gar zum Tod führt. Davon sind bereits über 15.000 Menschen in Deutschland gestorben und gestern wurde der bisherige Höchstwert von 426 coronainfizierten Menschen verzeichnet, die innerhalb eines Tages ihr Leben lassen mussten.
Wenn diese Zahlen für manche schon keine gute Begründung sind, warum wir weiter durchhalten und die entsprechenden Abstands- und Hygieneregelungen einhalten müssen, dann hilft wahrscheinlich auch nicht die Zahl der Menschen, die derzeit intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Diese Zahlen seien aber trotzdem hier genannt: Vom 15. Oktober bis 15. November stieg die Zahl intensivmedizinisch behandelter Menschen in deutschen Krankenhäusern von 655 auf 3.395 Erkrankte stark an. Seitdem habe sich der Anstieg zwar etwas verlangsamt und lag laut Robert-Koch-Institut einem Bericht der tagesschau zufolge zuletzt bei 3.826 Patient*innen, von denen 60 Prozent beatmet wurden. Auch ein Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus mit beispielsweise über 260.000 an den Folgen der Corona-Pandemie verstorbenen Menschen in den USA und mittlerweile über 60 Millionen coronainfizierten Menschen weltweit zeigt, dass das Ende dieser furchtbaren Pandemie trotz Hoffnungen auf einen Impfstoff auch hierzulande leider noch längst nicht erreicht ist.
Wenn also demnächst wieder einmal Menschen unterwegs sind, die sich bewusst nicht an Abstands- oder Hygieneregeln halten, sei an diese Zahlen und die vielen dahinter steckenden persönlichen und traurigen Erfahrungen erinnert. Denn hinter den vielen Zahlen, die täglich an uns vorbeirauschen, stecken echte Menschen und viele Angehörige, die mit diesen Menschen bangen, leiden und trauern.